
„Palastblühen“, oder „Palast in voller Blüte“, ist eine jährliche Veranstaltung im Kunstpalast Museum in Düsseldorf, Deutschland. Mit dem Frühlingseinzug verbindet das Event Kunst und florales Design auf fantasievolle Weise. Lokale Floristinnen kreieren aufwendige Blumeninstallationen, die von ausgewählten Kunstwerken oder kuratierten Räumen des Museums inspiriert sind und den Besucherinnen eine neue, immersive Erfahrung der Sammlung ermöglichen. Das Ergebnis ist ein lebendiger Dialog zwischen Natur und Kunst, der vertraute Galerien in blühende Schaufenster der Kreativität verwandelt.

In diesem Jahr gestaltete der in Deutschland ansässige Blumenkünstler und Kreativdirektor des Fachverbands Deutscher Floristen (FDF), Manfred Hoffmann, eine majestätische Schale aus Porta Nova Red Naomi Rosen als Teil seiner Installation. Das Werk trug den Titel „Der ewige Machtkampf“ und stand unter dem Leitthema: Krone und Kirche.

„Ich empfand es als Ehre, meine Arbeit im Kunstpalast zeigen zu dürfen. Es war definitiv eine Herausforderung, etwas für einen kuratierten Raum zu entwerfen. Ich hatte mich ganz bewusst entschieden, nur auf den Gesamtkontext meiner drei Räume einzugehen – Räume, die kein anderer Florist wollte. Die Ausstellung Palastblühen war von Anfang an ein faszinierendes Erlebnis. Die Reaktionen der Besucherinnen auf die Werke… unglaublich. Fast 35.000 Besucherinnen in 10 Tagen, und die Nachwirkung in meinem Geschäft… die Werke sind seit dem Abbau des Kunstpalasts dort ausgestellt. So viele interessierte Menschen kommen noch immer, um die drei Stücke zu sehen. Das ist wirklich etwas Besonderes.“
Der äußere Machtkampf
Unter dem Leitthema Krone und Kirche vereinte Der äußere Machtkampf Anthurien und Porta Nova Red Naomi Rosen als Hommage an die theatralischen Machtdemonstrationen vergangener Jahrhunderte. Das Werk symbolisiert den Kontrast zwischen Kirche und Königreich.
Hat die Museumsumgebung Ihren kreativen Prozess beeinflusst?
Absolut… ein kuratierter Raum, der eine Geschichte erzählt, löst unzählige Gedanken aus. Daraus ein neues Werk zu schaffen, ist ein spannender Prozess. Es braucht Zeit, diese Gedanken zu ordnen, bis im Kopf ein Bild entsteht. So viele Aspekte wie Farbe, Technik, Thema, Haltbarkeit, Raumtemperatur, Licht und vieles mehr müssen in Einklang gebracht werden.
Welche Geschichte oder Emotion wollten Sie mit dem Design „Der ewige Machtkampf“ und den Porta Nova Rosen vermitteln?
Der Raum „Krone und Kirche“ thematisiert den ewigen Machtkampf zwischen Adel und Kirche. Das Purpur/Rot wird durch die Red Naomi Rose auf der Säule dargestellt. Prächtig, monolithisch, sie braucht nur sich selbst, sie steht im Licht. Sie ist absolut.

ThDas Violett steht für die Kirche. Es ist durchwoben mit vielen Details wie Brokat, Seide, Eukalyptus, Protea, Buchenblättern und vielem mehr. Dieser Teil des Werkes steht für die Vielfalt einer Gesellschaft. Und doch steht er im Hintergrund der Krone. Besonders macht diesen Raum auch, dass es der „Jan-Wellem-Saal“ ist.
Eines der wertvollsten Gemälde des Museums hängt dort – mit seinem Bildnis. Jan Wellem war einer der mächtigsten Fürsten Europas. Verheiratet mit Maria di Medici, bauten sie gemeinsam eine der bedeutendsten Kunstsammlungen ihrer Zeit auf. Unter öffentlichem und kirchlichem Druck führten sie die Sammlungen in einem Gebäude zusammen, öffneten es für die Öffentlichkeit – und schufen damit das erste Kunstmuseum der Welt. Diese Sammlung bildet heute, durch Erbschaft, den Grundstock der Alten Pinakothek München.
Wie lief der Entstehungsprozess des Designs ab?
Nachdem ich mich für meine Räume entschieden, meine Gedanken geordnet und Materiallisten erstellt hatte, begann ich mit der Organisation der Materialien und Blumen. Der Webstuhl musste gebaut werden. Ich bereitete mein Atelier für die drei Werke vor. Ein sieben Meter langer Teppich braucht zum Beispiel viel Platz. Auch die Rahmen mussten lackiert oder mit Garn umwickelt werden. Es war wichtig zu überlegen, welche Floralien direkt verwendet und daher sofort getrocknet werden sollten… und welche ich erst vor Ort im Museum einbauen konnte.
Ich musste einzelne Techniken testen, um Überraschungen während der Arbeitsphase zu vermeiden. Am Ende der Vorbereitung hatte ich neun Tage Zeit, um die drei Stücke fertigzustellen. Aber das ist nur mit Freund*innen möglich, die mich unterstützen und Arbeitsschritte optimieren – zum Beispiel Materialien so vorzubereiten, dass ich ohne Zeitverlust weben konnte.
Glaube und Religionen der alten Völker dieser Welt
Ein sieben Meter langer Blumenteppich aus Gypsophila, Thlaspi, Besenheide, Cycas, Eukalyptus, Protea… sowie zahlreichen Trockenmaterialien, Wolle, Sisal usw. Handgewebt auf einem selbstgebauten Webstuhl – mit Blumen aus allen Kontinenten. Denn Glaube und Religion werden überall auf der Welt praktiziert.
Das verbindende Element Grün – Pop Art

„Das verbindende Element Grün“ – Pop Art. Das florale Element verbindet Menschen und Alltag. Die grünen Texturen und Strukturen wurden aus ihrem ursprünglichen Kontext genommen, isoliert – und dadurch in ihrer Bedeutung verändert.
Zusammenfassung
Das Projekt Palastblühen liegt bereits jenseits des Alltags. Normalerweise stehe ich täglich im Verkauf in meinem Unternehmen. Gearbeitet wird für alle Anlässe des Lebens: Hochzeiten, Messen, Beerdigungen, Innenraumbegrünung, viel Interflora – und der tägliche Kundenverkehr. Aus diesem Alltag auszubrechen ist eine Herausforderung, die ich nur mit Unterstützung meiner Familie und meines Teams bewältigen konnte. Im Alltag gestalte ich nur für andere – umso spannender war es, Arbeiten nur für mich selbst zu schaffen.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine drei Material-Sponsoren: Porta Nova, Van der Plas und Smithers Oasis, ohne deren materielle Unterstützung ich das nicht hätte umsetzen können. Und ein Dankeschön an den Kunstpalast Düsseldorf, der uns Florist*innen die Möglichkeit gibt, Menschen Blumen mit anderen Augen sehen zu lassen.
Florales Design: Manfred Hoffmann
Fotos: Marie zur Linden